Diagnosestellung bei Verdacht einer Demenzerkrankung

Presseinformation der Landesfachstelle Demenz

Wer über Monate kürzlich Erlebtes vergisst, durch eine gestörte Orientierung auffällt, sich weniger konzentrieren kann und Einschränkungen bei den Aktivitäten des täglichen Lebens (z.B. Autofahren, Kochen, Umgang mit Geld) aufweist, sollte sich untersuchen lassen.

Die Diagnose Demenz zu stellen ist schwierig und braucht Zeit. Zwar können bestimmte Symptome und der Verlauf der Beschwerden auf eine dementielle Erkrankung hinweisen, doch gibt es eine Vielzahl anderer Erkrankungen, die zu ähnlichen Krankheitszeichen führen können und ausgeschlossen werden müssen. Die Diagnose einer Demenz ist also eine so genannte Ausschlussdiagnose. Der Weg führt dabei meist über die Hausärzt*innen zu den Fachärzt*innen (Neurolog*innen, Psychiater*innen) ggf. über Fachabteilungen in Kliniken.

Im Rahmen der Diagnosestellung findet zunächst ein Gespräch statt, in dem die gesundheitliche Vorgeschichte der Patient*innen erfasst wird, sowie Veränderungen, die sich in der letzten Zeit geäußert haben. Bei bereits eingeschränkten Betroffenen ist die Befragung von Angehörigen von großer Bedeutung. Ebenso finden Untersuchungen statt, um den allgemeinen Gesundheitszustand der Patient*innen zu erfassen (Blutentnahme, EKG, usw.). Zudem werden ScreeningTestungen, wie z.B.: Uhrentest oder Mini-Mental-Status-Test, durchgeführt. Bestätigt sich der Verdacht einer Demenzerkrankung, sollte ein bildgebendes Verfahren (MRT, CT) vorgenommen werden, um Veränderungen des Gehirns beurteilen zu können.

„Die rechtzeitige und leitliniengerechte Diagnosestellung ist ein wichtiger Grundbaustein, die dazu dient heilbare Erkrankungen rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln, bei nicht heilbaren Erkrankungen den Verlauf zu verlangsamen und noch vorhandene Ressourcen länger nutzen zu können. Darüber hinaus bietet sich dann die Möglichkeit, die veränderte Lebensplanung gestalten und Vorsorgemaßnahmen veranlassen zu können“ so die Landesärztin Demenz für das Saarland Frau Dr. R.A. Fehrenbach.

Liegt eine Demenz, vor kann mithilfe einer abgestimmten medikamentösen Therapie bspw. mit Antidementiva, der Krankheitsverlauf positiv beeinflusst und verzögert werden. Zudem ist es möglich, vorhandene Fähigkeiten länger zu erhalten. Unterstützt werden sollte dies durch nichtmedikamentöse/psychotherapeutische Therapieansätze.

Landesfachstelle Demenz Saarland

Ludwigstraße 5, 66740 Saarlouis

Tel.: 06831/ 4 88 18 0

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