Unfallgefahren im Haushalt für Senioren

- Seniorensicherheitsberater der Stadt Bexbach informieren -

Unfallgefahren im Haushalt für Senioren
Fast 12.000 Menschen sterben in Deutschland jährlich durch Haushaltsunfälle. Das ist fast die Hälfte aller Unfalltoten, die jährlich insgesamt zu beklagen sind. Und es sind mehr als dreimal so viele Tote wie im Straßenverkehr. Das ergab eine Auswertung der Todesursachenstatistik des Statistischen Bundesamts durch die Aktion „Das sichere Haus“ (DSH). Die Zahlen dafür stammen aus dem Jahr 2018. Hauptunfallursache im Privatbereich sind nach wie vor Stürze. Die Gefahr dafür beginnt bereits im Alter von Mitte 50 zu steigen; am stärksten betroffen sind aber die über 85-Jährigen.

Gefahrenquelle Nummer 1: Schlechte Beleuchtung
Wer seinen Innen- und Außenbereich flächendeckend beleuchtet, übersieht Stolperfallen nicht und kann so Stürze vermeiden. Wichtig ist genügend Helligkeit im Flur, im Treppenhaus und an der Haustür. Viele übersehen gerne den Außenbereich: Wege von der Haustür zur Garage, zur Mülltonne oder zum Gartentor sollten ausreichend beleuchtet sein. Sinnvoll ist eine Beleuchtung, die durch Bewegungsmelder aktiviert wird.

Gefahrenquelle Nummer 2: Treppen
Ein Sturz auf der Treppe kann zu schweren Verletzungen führen, die nur langsam heilen. Schon einfache Mittel wie Antirutschstreifen zum Aufkleben auf den Stufen oder eine gute Beleuchtung wirken Wunder. Hilfreich ist es auch, die erste und letzte Stufe farblich zu markieren und zu beleuchten. 
Hier ein paar spezielle Tipps für Senioren:
•    Keine Eile; lassen Sie sich Zeit, wenn Sie die Treppe nehmen. 
•    Beim Gehen auf der Treppe sollte immer eine Hand am Handlauf sein.
•    Keine schweren Lasten und keine Einschränkung der Sicht: Begehen Sie Treppen nie voll bepackt.
•    Transportieren Sie Lasten so, dass Sie die nächste Stufe immer sicher erkennen können
•    Stolperfalle im Treppenhaus entfernen (wie Blumentöpfe oder Vasen)

Gefahrenquelle Nummer 3: das Badezimmer
Rutschige Fliesen, ein nasser Boden und der Rand der Badewanne sind unfallträchtig. Diese und andere Gegebenheiten im Bad können für Senioren große Hindernisse darstellen und Risiken für einen schweren Sturz in sich bergen.
Tipps für eine seniorengerechte Gestaltung von Badezimmern:
•    Dusche statt Wanne: Das Übersteigen eines Badewannenrandes kann für Senioren ein großes Hindernis darstellen. Deshalb sollte man sich über den   
     Ausbau einer Wanne und den Einbau einer seniorengerechten Dusche Gedanken machen. Duschen sollten ebenerdig gefliest und somit ohne Hindernis
     begehbar sein.
•    Fenster sollten zum Öffnen und Schließen bequem erreichbar sein. 
•    Entscheiden Sie sich beim Kauf für rutschfeste Fliesen. Achten Sie auf eine raue Oberfläche der Fliese.
•    Haltestangen, Haltegriffe und Klappsitze im Bad installieren (lassen). 
•    Den Badewannenboden mit rutschfester Gummimatte auslegen.

Gefahrenquelle Nummer 4: Leitern
Von der Leiter stürzen kann man in jedem Alter. Senioren sind aber zum Beispiel durch körperliche Faktoren wie nachlassendes Balancegefühl oder niedrigen Blutdruck besonders gefährdet.
Bewahren Sie die Leiter immer so auf, dass Sie sie schnell griffbereit haben.
Tipps für die sichere Nutzung von Leitern:
•    Kaufen Sie Leitern und Tritte aus Aluminium statt Holz. Aluminium ist leichter und witterungsbeständiger.
•    Achten Sie darauf, dass die Füße von Leitern und Tritten unbeschädigt sind und eine rutschfeste Riffelung aufweisen. 
•    Achten Sie darauf, dass die Spreizsicherung eingerastet ist bevor Sie auf eine Leiter bzw. einen Tritt steigen. Bänder, die als Spreizsicherung dienen,
     müssen gespannt sein. 
•   Tragen Sie flache, feste Schuhe mit rutschfestem Profil. 
•   Keine waghalsigen Bewegungen: Neigen Sie sich im Stand auf einer Leiter oder einem Tritt auf keinen Fall waghalsig zur Seite. Steigen Sie lieber ab und
     versetzen Sie die Leiter bzw. den Tritt. 
•    Drehstuhl, Hocker oder Bierkasten ist kein Ersatz für sichere Leitern und Tritte.

Gefahrenquelle Nummer 5: Stolperfallen
Türschwellen, Teppiche und Kabel sind typische Stolperfallen. Diese scheinbar harmlosen Orte und Ausstattungsgegenstände gehören zu häufigen Gründen für Stürze im Haushalt. Stürze an Haustüren lassen sich vermeiden, in dem Gitterroste und Fußmatten in den Boden eingelassen werden, sie somit bodengleich sind und keine Stolperfalle darstellen. Türschwellen sollten nach Möglichkeit entfernt werden. Ist das nicht möglich, hilft es, sie optisch vom Boden abzugrenzen, etwa durch eine auffällige Farbe oder Leuchtstreifen. Rampen oder Schwellenkeile können den Höhenunterschied vom Boden zur Türschwelle überbrücken. Teppiche oder Läufer lassen sich durch Klebebeläge oder Antirutschunterlagen gegen Verrutschen sichern.

Die Seniorensicherheitsberater bieten auch Vorträge und persönliche Beratungen an. 

Sie sind über die Stadtverwaltung Bexbach, unter der Telefonnummer 06826 520-128 sowie presse@bexbach.de zu erreichen.