„Tiefe Schächte, hohe Verluste“
Die Privatgrube „Consolidirtes Nordfeld“ bei Waldmohr muss zum 1. Januar ihren Betrieb einstellen, da keine abbauwürdigen Kohlenflöze mehr vorhanden sind. Etwa 600 Bergleute, welche bisher auf dieser Grube ihr und ihrer Familie Brot fanden, werden dadurch arbeitslos. Ein trauriges Los, gerade jetzt vor Weihnachten!“
Mit dieser Meldung kündigte der Saarbrücker „Bergmannsfreund“ am 29. November 1904 seinen Lesern das bevorstehende Ende des eigentlich neuen Bergwerks auf dem Höcherberg an. Ohne überhaupt den vollen Betrieb aufgenommen zu haben, wurde die Grube zum Jahresbeginn 1905 stillgelegt. Das hochmoderne Inventar des Bergwerks wurde demontiert oder dem Verfall überlassen.
Bis heute fallen die Ruinen dieser gigantischen Fehlinvestition im Wald zwischen Höchen und Waldmohr ins Auge. Wie ist es aber zu erklären, dass eine solche Grube geschlossen wurde, ohne jemals richtig Kohle gefördert zu haben? Schließlich waren binnen weniger Jahre, zwischen 1899 und 1903 nicht weniger als 6,5 Millionen Mark - eine für damalige Verhältnisse fast astronomische Summe - investiert worden, um ein höchst modernes, mit neuester Technik ausgestattetes Bergwerk in Betrieb gehen zu lassen. Entstehung und Entwicklung der Grube Nordfeld, aber auch ihr Niedergang und die Hintergründe sind Themen des Vortrags.
Als Referent wird der Historiker Martin Baus von der Siebenpfeiffer-Stiftung in Homburg erwartet, zu dessen Aufgabenbereich die „Dokumentation der Bergbaugeschichte am Höcherberg“ gehörte und der auch federführend bei der Gestaltung des „Historischen Grubenpfades Nordfeld“ war.
Die Veranstaltung beginnt am 23. November 2023 um 19:00 - Einlass ab 18:30 Uhr.
Der Eintritt kostet 4,00 €.
Der Kultur- und Verkehrsverein e.V. freut sich auf zahlreiche Teilnehmer.